6.4. Öffnungsüberdeckung

Die Überdeckung von Öffnungen erfolgt in der Regel mit vorgefertigten Stürzen, die schnell und rationell versetzt werden können. Für optisch anspruchsvolles Sichtmauerwerk kommen vorgefertigte Mauerstürze, aber auch vor Ort erstellte Stürze oder Bögen zum Einsatz.

Stürze und Bögen haben die Aufgabe, die darüber liegenden Lasten über die Sturzauflager in die Wände abzuleiten. Bei der Ableitung dieser Lasten entstehen Horizontalkräfte, die im Sturz und in den Aufagern aufgenommen werden müssen.

Stürze werden auf Biegung beansprucht. Die Unterseite will sich aufgrund der darüber liegenden Last verlängern, die Oberseite verkürzen. Auf der Unterseite entstehen somit Zugspannungen, auf der Oberseite Druckspannungen.

Mauerwerk kann sehr gut Druckkräfte aufnehmen. Es ist aber nur sehr begrenzt in der Lage, Biegezugspannungen aufzunehmen.

Aus diesem Grund bestehen Mauerwerksstürze aus einem oben liegenden Druckgurt und einem unten liegenden Zuggurt. Dabei wird der Zuggurt aus der Stahlbewehrung des Sturzes und der Druckgurt aus der Übermauerung (mit vermörtelten Stoßfugen) gebildet.

Zur Lastableitung über Öffnungen muss ein Zuggurt (unten) und ein Druckgurt (oben) ausgebildet werden.

Die Druckzone oberhalb des KS-Sturzes kann aus Mauerwerk, Beton oder einer Kombination davon bestehen.

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