10.2.3 Auswirkungen von Schlitzen in tragenden Wänden

Die Tragfähigkeit einer Wand hängt zu einem erheblichen Anteil von der Druckfestigkeit des Mauerwerks ab. KS-Mauerwerk bietet daher aufgrund der hohen charakteristischen Druckfestigkeiten deutlich größere Reserven als die meisten anderen Mauersteinsorten. Der rechnerische Nachweis, dass ein Schlitz mit höheren Grenzabmaßen als nach DIN EN 1996-1-1/NA, Tabelle NA.19 und NA.20 zulässig möglich ist, lässt sich daher bei KS-Mauerwerk in der Regel leichter führen.

Die Ausführung von Schlitzen, welche die Grenzabmaße in DIN EN 1996-1-1/NA, Tabelle NA.19 und NA.20 übersteigen, ist grundsätzlich immer möglich. In diesen Fällen ist jedoch ein zusätzlicher statischer Nachweis mit dem durch die Schlitze reduzierten Mauerwerksquerschnitt zu führen. Alternativ sind vertikale Schlitze und Aussparungen auch dann ohne Nachweis zulässig, wenn die Querschnittsschwächung, bezogen auf 1 m Wandlänge, nicht mehr als   6 % beträgt und die Wand nicht drei- oder vierseitig gehalten gerechnet ist. Hierbei müssen eine Restwanddicke nach DIN EN 1996-1-1/NA, Tabelle NA.19, Spalte 5, und ein Mindestabstand nach Spalte 6 eingehalten werden.

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