6.4.1 KS-Stürze

Vorgefertigte Stürze sind Bauteile, die als Fertigteile auf die Baustelle angeliefert werden. Lieferbar sind:

  • KS-Flachstürze, mit Schichthöhen bis zu 12,5 cm (auch für Sichtmauerwerk)
  • KS-Fertigteilstürze, mit Schichthöhen bis zu 50 cm

Während Flachstürze erst durch die Übermauerung ihre volle Tragfähigkeit und Funktion erhalten, sind Fertigteilstürze direkt nach dem Versetzen voll belastbar.

KS-Flachstürze nach allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung (abZ)

KS-Fertigteilstürze nach allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung (abZ)

Die Ausführung eines vor Ort geschalten Betonsturzes ist wesentlich aufwändiger und damit kostenintensiver als der Einsatz eines vorgefertigten KS-Sturzes. KS-Stürze bieten zusätzlich den Vorteil eines einheitlichen Putzgrundes mit dem angrenzenden Mauerwerk.

Die Bemessung von KS-Flachstürzen und KS-Fertigteilstürzen erfolgt nach allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung (abZ). KS-Stürze dürfen nicht durch Einzellasten belastet werden. Die Hersteller von KS-Flachstürzen und KS-Fertigteilstürzen haben sich zur Werbegemeinschaft KS- Sturz zusammengeschlossen und  bieten in ihrem Internet-Auftritt (www.ks-sturz.de) einfache Bemessungstafeln.

Die Tragfähigkeit des Sturzsystem ist abhängig von der Höhe der Übermauerung. In der Druckzone stellt sich eine Gewölbewirkung ein.

Vor dem Aufmauern bzw. dem Aufbetonieren muss die Oberseite der KS-Stürze sorgfältig gereinigt und vorgenässt werden. Die vorgefertigten KS-Stürze werden von Hand oder mit Versetzhilfe satt im Mörtel (NM III oder DM) verlegt. Die Aufagerlänge beträgt mindestens 11,5 cm. Für das  Aufager  ist zu beachten, dass tragende Querschnitte (z.B. Pfeiler und Wandenden) nach DIN EN 1996-1-1 eine Mindestfäche von 400 cm2 aufweisen müssen.

KS-Flachstürze sind bis zur Aushärtung der Druckzone (Übermauerung oder Betondecke) abzustützen. Als Anhaltswert kann hierbei von sieben Tagen ausgegangen werden.

Bei der Übermauerung von Flachstürzen und im Bereich des Stumpfstoßes sind die Stoßfugen grundsätzlich mit Normalmauer- oder Dünnbettmörtel zu vermörteln.

Bei der Herstellung der Druckzone sind die Stoßfugen vollfächig zu vermörteln, unab- hängig von deren Ausbildungen (glatt oder Nut-Feder). Für die Übermauerung müssen Steine mindestens der Steindruckfestigkeitsklasse 12 und Normalmauermörtel der Gruppen II, IIa, III oder Dünnbettmörtel verwendet werden. Trockene Steine sind vorzunässen – sie sollten jedoch beim Vermauern oberfächlich wieder abgetrocknet sein.

Bei KS-Fertigteilstürzen ist die Druckzone fester Bestandteil des gelieferten Sturzes. Eine Montageunterstützung ist daher nicht erforderlich.


INFO

Beschädigte Stürze dürfen nicht verwendet werden.


 

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